Presse

 Trierischer Volksfreund, Januar 2007, zum Auftritt am 25.11.2006:
SZENE
Kleiner Kreis, große Musik
„Half Chicken“ in Reinsfeld: Musikalischer Spannungsbogen (Neil) Young bis 0ld(field)
Von unserem Mitarbeiter
JÜRGEN C. BRAUN

REINSFELD. Intime Kennerszene in der Kulturhalle. Ein kleiner, aber feiner Kreis, von freunden lyrischer Pop-Balladen, von hartem Rock, aber auch von bisher selten gehörten Kostbarkeiten aus gut vier Jahrzehnten Rock und Pop: „Half Chicken“ zeigten und brachten am Samstagabend die „andere Hälfte des Hähnchens“ zu Gehör.

Die Reinsfelder Kulturhalle hat sicherlich schon mehr in ihren Grundfesten gebebt, als sie das am Samstagabend – wenn überhaupt - getan hat. Aber angesagt war diesmal eben nicht „Hully-Gully“-Durchschnittskost für die große Fetenmeute, keine Kappensitzung mit Humba Humba Tätärä, sondern ein akustisches Mehrgänge-Menü für den Pop-Gourmet. „Half Chicken, eine Band der „reifen und gereiften Jahrgänge“ von Anfang 40 bis Mitte 50, zeigte die ganze Bandbreite ihres Könnens, - die - im musikalischen Sinne der Interpreten – von Young bis Old reichte. Von Neil Young bis Mike Oldfield...

Unplugged blätterten Reinhard Irsch Harald Gorges, Jon Freeman, Tom Dickmann und der gebürtige Reinsfelder Thomas Hemmes als „local Hero“ ein beeindruckendes Kaleidoskop ihrer Fertigkeiten und Fähigkeiten auf, das eine größere Zuhörermenge verdient gehabt hätte. Die aber, die gekommen waren, genossen an diesem Abend so etwas wie Kleinkunst- und Unterhaus-Atmosphäre vom Feinsten. Man kannte sich, man war sozusagen „entre nous“.

Melodiös und einfühlsam zeigte „Half Chicken“ mit der souveränen Gelassenheit der „Spät-68er“ was in exzellenter Rock- und Popmusik stecken kann, wenn sie mit viel Liebe zum Detail, mit Enthusiasmus und Freude an der eigenen Präsentation vorgetragen wird. „Summer in the City“ als Intro folgten Santana, Leonard Cohen, Joe Cocker oder die Eagles. Mal Ohrwürmer aus dem Dampf- und Röhrenradio der „Roaring Sixties“, mal kaum bekannte Seltenheiten nachfolgender Saiten-Virtuosen.

Angesichts spätsommerlicher Temperaturen Ende November war der „Summertime blues“ fast so etwas wie eine Motto-Musik, aber die Palette des Gebotenen war riesengroß. „Machen wir ein little bit change of Tempo“ meinte Gitarrist Jon Freeman, wohnhaft in Ruwer, aber gebürtiger Engländer aus Coventry, wenn auf die lyrischen Töne mal wieder deftiger lautstarker Mick-Jagger-Verschnitt folgte.


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 Den „Spaß an der Freud’“ ließ man sich auch von der relativ überschaubaren Zahl der Anhänger nicht verderben. „Okay, machen wir halt Kammermusik“, meinte Sänger Reinhard „Männi“ Irsch vor dem ersten Griff in die Saiten, dem ersten Flügelsolo oder dem ersten Trommelwirbel. Mit ... einem profimäßigen Bühnenbild und fast drei Stunden bester Unterhaltung wurde deutlich, dass die „andere Hälfte des Hähnchens“ an diesem Abend rundum bestens schmackhaft angerichtet wurde.

Wenn es auch bei der Chicken-Interpretation von Jethro Tulls „locomotive breath“ keinen der Aktiven mehr dazu trieb, Tull-Ikone Ian Anderson einbeinig auf der Flöte zu interpretieren, so wurde in Reinsfeld doch deutlich: Die musikalischen Revoluzzer von einst machen das „Brot der späten Jahre“ heute in Verbindung mit dem „halven Hahn“ zu einem schmackhaften Genuss.


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Trierischer Volksfreund, 28. Februar, zum Auftritt am 26.02.2005:
KONZERT

Halbe Hühner, volle Pfeifen

 Sound über Generationen hinweg bei „Rock and Rockets” in der Hochwaldkaserne
HERMESKEIL. (jüb)
(Rock-)Musik kennt keine (Alters-)Grenzen. Das zeigte sich wieder einmal beim zweiten „Rock and Rockets” am Samstagabend in der Hochwaldkaserne. Alleine das Wetterchaos verhinderte einen noch größeren Ansturm der Fans.
Draußen klirrende Kälte, drinnen heiße Rhythmen. Und weder „Teenies” noch „Uhus” (unter Hundert) ließen sich bei heftigen Schneeschauern davon abhalten, den Weg in die Hermeskeiler Hochwald-Kaserne zu nehmen. Mehr als 600 gut aufgelegte Freunde gepflegter Rockmusik waren in die große Sporthalle auf dem Gelände gekommen, das nach dem Ende der Bundeswehrzeit in Hermeskeil noch seiner zukünftigen Bestimmung harrt.
In der langen Nacht von Samstag auf Sonntag war diese Bestimmung jedoch schnell definiert: Von der schwungvollen Nachwuchsband „Full of Pipes”, deren Mitglieder aus Hermeskeil und Umgebung kommen, bis hin zu den „Altrockern” von „Half Chicken” und der saarländischen Gastband „Elliot” machten die „profihaften Amateure” in den Saiten und Drums richtig gute Musik.
Sie ließ den zweiten Event dieser Art nach der Premiere im vergangenen Jahr zu einem gelungen Fest des generationsübergreifenden Sounds werden.
„Einige hatten ja Bedenken, dass diese Mischung so passen würde. Aber ich fand, es war gelungen. Wir waren die Partyband, die Laune brachte, ,Half Chicken’ waren uns aufgrund ihrer Erfahrung technisch etwas voraus. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht”, meinte Philipp Degenhardt, Sänger von „Full of Pipes” am Tag nach dem Konzert. Die meisten Mitglieder der regionalen Band, bestehend aus Jennifer Franke (Hermeskeil), Christoph Biwer (Abtei), Christian Wollscheid (Damflos), Johannes Koster (Thomm), Markus Feltes (Schweich) und Degenhardt, kennen sich aus gemeinsamen Realschul-Zeiten. Einige kamen, einige gingen, geblieben ist die Freude an der Rockmusik. Seit Januar 2004 spielen „Full of Pipes” jetzt in dieserBesetzung, gehörten im vergangenen Jahr in Trier beim Altstadtfest, in Zurlauben und beim Trierer Weinfest in Olewig zur Partyszene.

Für „Half chicken” war es nach zweijähriger intensiver Probearbeit der erste öffentliche Auftritt, dem, so Leadsänger Reinhard „Männii” Irsch, „mit Sicherheit noch weitere folgen werden”. Wann und wo, steht noch nicht fest. Das Alter stimmte bei den „halben Hühnern”, alleine die langen Bärte fehlten, sonst hätte das Auditorium den Eindruck gehabt, „ZZ Top à la Hochwald” stünden auf der Bühne. Zwei Stunden lang zogen die Altrocker aus Hermeskeil und dem Ruwertal ein Repertoire gepflegter, teilweise schon brillanter Rockmusik ab, bevor bis zum Ende des Konzerts gegen drei Uhr dann die saarländischen „Dampfmacher” von „Elliot” die Halle noch einmal richtig aufheizten.
Doch nicht nur die Gäste dieses Abends hatten etwas von der Veranstaltung, gemeinsam organisiert von Bernd Bender und Jugendpfleger Bernd Hermesdorf: Der Erlös des zweiten Hermeskeiler „Rock and Rockets” geht an die Tschernobyl Kinderhilfe aus Reinsfeld. In diesem Falle also das Motto: Tue Gutes und schweig nicht darüber, sondern habe Spaß daran.


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